Das Big Hill King in Ofterschwang bringt einen neuen Rekord für Gordian und Heads Up Freiburg mit einer der besten Runden und Endplatzierungen überhaupt.

Bisher wurde von Freiburger Seite die German Tour in der Saison 2013 doch eher vernachlässigt. Generell hat Freiburg sowieso nur zwei regelmäßige Turnierspieler, doch auch diese traten im Jahr 2013 bisher eher selten an. So konnte man bei den einschlägigen Freiburgern nur das Hesselbacher Hofturnier in der Wertung auffinden. Nur Jon kann noch zusätzlich mit der Wental Challenge aufwarten und auch das Turnier in Darmstadt zählt, obwohl in 2012 statt gefunden, doch zur Saison 2013. Dadurch bedingt sich auch, dass man in der Gesamtwertung relativ weit nach unten scrollen musste um überhaupt einen Freiburger Eintrag sichten zu können.

Am Wochenende änderte sich dies allerdings fast schon grundlegend, denn man konnte mal wieder die zwei Freiburger Standardturnierspieler bei einem A-Turnier in Ofterschwang begutachten. A-Turnier das bedeutet ein schwieriger Kurs, professionelle Ausrichtung und vor allem viele Punkte für die Wertung. Denn der Sieger eines A-Turniers erhält 200 Punkte und nur maximal 2 A-Turniere dürfen eingebracht werden. Auch wenn den Freiburgern die Punkte nicht wirklich wichtig sind, so freut man sich am Ende doch über die bessere Platzierung im Allgemeinen.

Also Ofterschwang, das ist auch immer ein Kurs bzw. Turnier bei dem man abends am liebsten ins Bett fallen will und gar nichts mehr tun. Für geübte Heuweiler Spieler ist Ofterschwang, von der reinen körperlichen Anstrengung her, noch einmal ein kleines bisschen mehr. Denn dieser Kurs liegt in den Voralpen und eigentlich auch auf einem Skihang, was bedeutet er hat sehr interessante Höhenunterschiede. So kraust es einem auch immer davor wenn es heißt man starte auf Bahn 9. Es ist vielleicht nicht der weiteste Weg zum Tee, aber der Korb steht ganz unten im Tal und dann gilt es auf dem Rückweg nach der Runde fast 150 Höhenmeter zu überwinden. Es gibt sowieso ähnliche Teile zu Heuweiler, so sind sieben Bahnen im Wald, der Rest allerdings auf den Hängen der Alpen.

Am Freitagabend angekommen, suchten sich unsere Turnierhelden erst einmal einen Campingplatz um das Turniermobil mal richtig einzuweihen. Eine gelungene Premiere würde ich einmal behaupten, obwohl das Wetter natürlich sehr viel mehr hätte mitspielen können. Apropos Wetter, am ersten Turniertag war ein durchgängiger leichter Regen angesagt, den uns der Wettergott dann auch nicht vorenthalten wollte. So kam es dazu, dass bisher in 2013 "noch kein Turnier nicht im Regen" (Jon) gespielt wurde. Nichts desto trotz ging es mit Regenschirm und Regenjacke bepackt auf Runde 1. Jon startete im Wald, was ihm ja eigentlich mittlerweile liegen müsste, Gordian draußen im Freien. Und beide spielten "einfach mal so dahin" (Gordian) und wurden auch fast beide belohnt. Jon schenkte sich leider auf den letzten zwei Bahnen noch jeweils eine fünf ein und musste sich somit mit einer 62 begnügen. Allerdings war er zu diesem Zeitpunkt mit einer 62 "auch noch recht zufrieden". Im Laufe des Turnierwochenendes sollte sich das aber noch ändern. Gordian konnte sich über seine 56 überhaupt nicht beklagen, obwohl er natürlich wie immer behauptete: "Da geht noch was."

Dieser bei Disc Golfern sehr beliebte und immer gern zitierte, doch meistens nicht ganz zutreffende, Spruch, sollte sich in Runde zwei tatsächlich bewahrheiten. Während Jon einen seiner zwei fünfer zu einer sechs änderte und somit eine 63 spielte, drehte Gordian mächtig auf. Auf den 18 unterschiedlichsten Bahnen, teilweise steil den Hang hinunter, andererseits quer durch irgendwelche Bäume, erlaubte er sich nur eine einzige vier. Am Ende stand eine 50 auf seiner Scorecard und somit die dritt beste Runde, nach Dominik aka Bigfoot Stampfer und Michi Stelzer (jeweils 48). Er spielte also eine grandiose Runde, die sich für ihn zwar "gar nicht so gut angefühlt hatte" aber von der PDGA mit einem inoffiziellem 1003er Rating bedacht wurde. Noch nie ist es einem Freiburger Spieler gelungen ein Tausenderrating zu spielen. Das bisher höchste Rating gelang Jon mit seiner 54er Runde bei den 2. HDC mit 980.

Am zweiten Tag galt es für Gordian sich vielleicht doch noch ins Finale zu spielen, obwohl "wir eigentlich bereits nach der dritten Runde abhauen wollten" (Gordian). Daran war nun aber auf keinen Fall mehr zu denken, denn das Halbfinale war bereits eine sichere Sache. Zumindest so lange musste mitgespielt und ausgehalten werden. In Runde drei war dann auch Jon mal wieder unterwegs ein gute Runde zu spielen. Doch wie am Tag zuvor konnte er es einfach nicht sein lassen ein paar Bahnen gehörig zu vergeigen. So spielte er in der dritten Runde drei fünfer und eine sechs, konnte sich aber auf Grund von vier Birdies wieder auf eine 62 retten. Der Score mit dem er tags zuvor noch recht zufrieden war, passte ihm nun gar nicht mehr. Gordian konnte seine 50 aus Runde zwei leider nicht wiederholen, allerdings hatte dies auch niemand wirklich erwartet. Seinen fünften Platz musste er allerdings nach einem 54er Score nach der dritten Runde abgeben. Allerdings nur mit einem Wurf Rückstand.

Zu bisher 90%, Hesselbach 2012 und 2013 mal ausgenommen, spielte bisher noch kein Freiburger im Halbfinale mit. Eigentlich war bereits schon vor dem Turnier klar, dass sich dies nun ändern werde. Denn der Cut für das Halbfinale lag bei 24 und das mit 25 angetretenen Openspielern. Also auch für Jon eigentlich kein Hindernis. Leider kam es etwas anders, denn es kam ebenso ein Grandmasterfinale zustande, und laut Regelwerk muss der Cut bei den Open dann bei 20 sein. Nur doof wenn das keiner offiziell mitteilt und man dann nach der dritten Runde fertig bepackt die Scorecard einsammeln will, nur um festzustellen dass man gar kein Halbfinale spielt. "Das ganze Wochenende habe ich gesagt, dass ein 24er Halbfinale bei 25 Spielern kein Sinn macht. Am Ende war ich aber doch enttäuscht keins spielen zu dürfen," meinte Jon nach dem Turnier. Vor allem wenn man mit der "sicheren" Gewissheit das Halbfinale zu spielen in Runde drei geht und es am Ende um 4 Würfe verpasst.

Gordian hingegen konnte noch einmal einen Angriff auf Platz 5 und somit eine Finalteilnahme wagen, hatte aber gegen Christian Schmidt dann doch keine Chance. "Der spielt einfach in einer anderen Liga. Da habe ich nix zu suchen", so seine Meinung. Mit einem 29er Score sicherte er sich aber souverän den sechsten Platz und somit einen Haufen an Punkte.

So machten sich die zwei Freiburger wieder auf den Heimweg. Der eine dann doch recht zufrieden, da "es immer noch viele Punkte gibt" und der andere mit seinem bisher besten Abschneiden völlig zufrieden.