Bei der 5. Heuweilermer Dorf Challenge am vorletzten Wochenende standen, wie bereits in den letzten Jahren, mal wieder ein paar Bäume im Weg. Es ist allerdings auch keine allzu große Schwierigkeit einen Baum auf irgendeiner Bahn in Heuweiler zu treffen. Deutlich schwieriger ist es alle Bäume zu verfehlen. Tatsächlich gelang das nur einem Spieler in der zweiten Runde, aber dazu später mehr.
Bei der 5ten Ausführung und somit dem ersten kleinen Jubiläum wollten sich 52 Spieler in dem Heuweilermer Wald beweisen. Ein Turnier mit Seltenheitscharakter, da es nicht viele Kurse in Deutschland gibt die zu 90% im Wald gespielt werden. Nur die Bahn 18 war komplett außerhalb des Waldes.
Bereits bei den Doubles wurden recht gute Scores eingebracht. „Das größte Doublesfeld in der Geschichte der HDC“, so Co-TD Gordian Döring, brachte als niedrigsten Score eine 47 zustande.
Als es dann samstagmorgens mit dem Playsersmeeting los ging, war ein jeder heiß darauf solch eine gute Runde zumindest zu versuchen. Auch beim Thema rauchen, musste sich der Heads Up Freiburg dem Trend in letzter Zeit anschließen. Aufgrund extremer Trockenheit in den letzten Wochen und Monaten war innerhalb des Waldes ein striktes Rauchverbot ausgerufen worden. Da kein Spieler einen Waldbrand auslösen wollte, wurde dies auch eingehalten. Mit mehreren Raucherzonen und bereitgestellten Aschenbechern war dies aber auch für Kettenraucher erträglich.
Wenn man einen Blick auf das Starterfeld warf, so lautete der Topfavorit Michael Stelzer. Von den vier letzten Ausgaben der HDC konnte er zwei für sich entscheiden. Im letzten Jahr sogar sehr eindeutig. Gleich vorweg, es sollte ihm eine kurzfristige Anmeldung, am Freitag vor dem Turnier, eine große Konkurrenz bescheren. Nach der ersten Runde lag aber Michael Stelzer mit einer 52 auf Platz 1, allerdings nur einen Wurf vor Andrei Betea mit einer 53.
Dieser Zweikampf zog sich auch über das weitere Turnier hinweg. In Runde zwei wurde der Zweikampf zusätzlich noch auf eine andere Ebene verlegt. Denn Andrei schaffte die baumlose Runde und trat nun mit Michael in Konkurrenz um den Kursrekord. Mit gerade einmal 46 Würfen in Runde 2 gelang es ihm den Kursrekord aus dem Jahr 2012 einzustellen. „Da es vor drei Jahren eine andere Bahn 18 gab die ein klein wenig leichter war, ist es eigentlich ein neuer Kursrekord“, meinte TD Jonathan Maas. Doch schaut man nur auf die Zahlen, so sind beide Rekorde gleich.
Am Samstagabend traf man sich wie jedes Jahr im Rebstock zu einem sehr leckeren Playersdinner. Da aber das halbe Starterfeld (21 Spieler) im Hause Maas übernachtete ging die Party dort, wie bereits am Freitag, weiter.
Sonntagmorgens hatten alle bereits befürchtet, dass es ähnlich wie im letzten Jahr werden könnte und man das Turnier wegen schlechten Witterungsverhältnissen abbrechen müsse. Doch der Regen hörte auf und das was in der Nacht gefallen war, machte den Wald nicht unbespielbar. Im Laufe des Tages kam sogar die Sonne raus und in Runde drei konnten somit die Finalteilnehmer problemlos ausgespielt werden.
Da die HDC ein, in Deutschland, eher ungewöhnliches Format haben, durften sich acht Open Spieler über eine Finalteilnahme freuen. Mit nur drei Junioren kam allerdings keine Junioren Division zustande. Alle anderen Divisionen spielten ein Finale der Top 4.
Das Führungsduo lag 5 Würfe auseinander, da Michael mit drei 52er Runde sehr konstant gespielt hatte und Andrei nach seiner 46 am Vortag erst einmal auch nix anbrennen ließ, hatten sie bereits einen gemütlichen Vorsprung. Ein jeder ging davon aus, dass sich im 9 Bahnen Finale nicht mehr viel ändern wird. Zwei der Juniors gelang der Sprung in das Open Finale und dadurch waren ein paar Open Spieler enttäuscht, dass sie nicht um die Finalteilnahme stechen durften.
Tatsächlich passierte noch so einiges auf den letzten neun Bahnen des Turniers. Andrei traf nun doch einmal den ein oder anderen Baum und Michael sah seine Chance und griff an. Am Ende fehlte ihm nur ein Wurf den Spitzenreiter noch einzuholen und so konnte Andrei Betea seinen ersten Sieg im Heuweilermer Wald feiern.
Einigermaßend spannend wurde es nur noch in der Masters Division, die Alexander Müller für sich entscheiden konnte. Ihm kam seine zweite Runde in der er sieben Würfe auf Ralf Schlotterbeck gut machte sehr zu gute.
In den Divisionen Grandmasters und Damen gewann der Favorit, bzw. Favoritin unbedrängt. Martin Fohlert setzte sich bei den Grandmasters vor Zvonko Slavic und Frank Steinbrink durch und Maren Moßig gelang ebenso ein Start-Ziel Sieg vor Mara Güntert und Nathali Palencia-Martin.
Aus Freiburger Sicht war es ein immens erfolgreiches Turnier. Nicht nur weil alle Spieler sehr zufrieden mit der Ausrichtung des Turniers, dem Zustand des Kurses und dem gemütlichen Drum rum waren, sondern auch aus sportlicher Sicht.
Gordian gelang, nicht wirklich überraschend, der Freiburger Spitzenplatz mit 169 Würfen vor dem Finale. Damit landete er in der Open Division auf Platz 5. Lars verpasste nur aufgrund der einsortierten Juniors das Finale und landete mit 177 Würfen auf Platz 2, bzw. Platz 9 bei den Open. Der dritte Freiburger Platz ging an Zvonko (179) der sehr konstant spielte und in seiner Division sich nur Martin Fohlert geschlagen geben musste. Auf dem fünften Freiburger Platz landete Philip (181), dann Jon (187), Jochen und Georg (205) und René (214). Mara (220) gelang ihr erster Treppchen Platz bei einem Turnier und sie holte sich Platz 2 bei den Damen. Ralf (244) muss sich zwar mit dem Freiburger Platz 8 zufrieden geben, für das erste Turnier überhaupt und dann gleich Heuweiler, ist das aber eine respektable Leistung.
Nun hat der Heuweilermer Wald bis zum nächsten Jahr mal wieder etwas Ruhe verdient.