In einer typischen Freiburger Disc Golf Saison gibt es zwei Highlights im Jahr. Eines davon ist am Anfang der Saison und das zweite eher gegen Ende der Saison. Diese Highlights sind beides Turniere mit einem besonderen Flair. Das Turnier im Frühling ist vom Flair, der Stärke des Teilnehmerfeldes, der Schwierigkeit und dem Spaßlevel des Kurses her unerreicht. Die Rede ist natürlich von Hellsterns Hesselbacher Hofturnier. Dieses Jahr fand es zum 17. Mal statt und ist ganz klar das Lieblings- Auswärtsturnier von den regelmäßigen Freiburger Turnierspielern.

Es gibt kein anderes Turnier das nur Ansatzweiße an das Flair, die Familiarität , die geforderte Leistung und das drum herum generell heran kommt. Die Herzlichkeit mit denen Frank und Christine Hellstern jedes Jahr 72 Spieler zu sich nach Hause eingeladen haben, sucht seines gleichen. Übernachten konnte man immer im ganzen Haus, Freitag Abends nach den Doubles gibt es Abendessen für alle die da sind, morgens jeweils Frühstück, das Mittagessen wird von Christine selber gekocht, der Kurs ist immer sehr gut präpariert, und so kann man die Aufzählung noch sehr viel weiter führen.

All das durften wir auch in diesem Jahr wieder genießen. Leider wurde am Ende bekannt gegeben, dass es Hellsterns Hesselbacher Hofturnier ab dem nächsten Jahr nicht mehr geben wird. "Das 17. Hellsterns Hesselbacher Hofturnier war das letzte Turnier. Ein 18tes wird es nicht mehr geben", beendete Frank Hellstern eine Ära ganz am Ende der Siegerehrung.

Das dies nicht nur für Frank sehr schwer war zu tun, sondern auch alle anwesenden Spieler betroffen machte, merkte man an der Stimmung danach. Nachdem die Bekanntgabe geschehen war, war es ein paar Minuten erst einmal sehr ruhig und jeder stand betröppelt da. Diskussionen über Fehler die manch einer an einer Bahn machte, waren ab sofort irrelevant. Es ging nur noch darum, wie schade es ist nie wieder zum Hesselbacher Hof auf ein Turnier zu kommen. Nicht wenige Spieler standen mit Tränen in den Augen da und konnten es noch gar nicht fassen.

Seit 2010 waren wir (Gordian und Jonathan) in jedem Jahr in Hesselbach. Manchmal war es knapp einen Startplatz zu bekommen, aber geklappt hat es jedes Jahr. In der Disc Golf Kariere von uns war Hesselbach das einzige Turnier das zu 100% fest im Kalender eingetragen war. Wenn man zum Chili Open Termin keine Zeit haben sollte, dann war das bedauernswert, aber kein Weltuntergang. Wenn aber der Hesselbach Termin auf ein Wochenende fallen würde an dem man keine Zeit hatte, wurde alles in Bewegung gesetzt um dieses Wochenende frei zu bekommen. Nicht in Hesselbach mitzuspielen war schlicht weg keine Option.

Das wir nun darauf verzichten müssen ist hart und noch ziemlich unvorstellbar.

Und daher ist es nun an der Zeit zumindest an die vielen schönen Stunden und Wochenenden die wir auf diesem Hof verbracht haben zurück zu blicken und sowohl Frank als auch Christine sehr sehr herzlich für 17 tolle Turniere zu danken. Wir durften 7 davon miterleben und würden kein einziges vermissen wollen.

Für Gordian war Hesselbach 2010 das zweite Turnier das er überhaupt spielte, für Jon war es das dritte. Der Kurs im Wald, den Obstbäumen, den unteren Wiesen, der Bahn durch die Scheune hat uns damals schon beeindruckt. Das Flair hat uns mehr an die Disc Golf Szene damals geschweißt als irgendetwas anderes das hätte tun können. "Solch einen Kurs benötigen wir auch für unser Turnier und dieses Flair ebenso," waren wir uns bereits nach dem ersten Turnier in Hesselbach sicher.

Bereits ein Jahr später konnten wir mit den 1. Heuweilermer Dorf Challenge unser eigenes Turnier auf die Beine stellen. Bei den Vorbereitungen hörte man oft den Satz: "In Hesselbach ist es aber so". Für uns stand fest, Hesselbach ist das Vorbild für die HDC. Zu dem Zeitpunkt hatten wir bereits zwei Turniere in Hesselbach gespielt und waren immer mehr davon beeindruckt. "Wenn man morgens aus dem Haus tritt ist man bereits mitten auf dem Kurs", war eines der häufigsten Kommentare von uns. Durch die problemlosen Übernachtungen im Wohnzimmer, und in den ersten Jahren die vom Freitag übriggeblienen Käsespätzle, haben wir den Hof während des Turniers nur in ein oder zwei Jahren während des Wochenendes verlassen.

Wir kamen also Samstagmorgens an, stellten das Auto ab und blieben bis Sonntagabend. Tatsächlich musste man sich um nichts kümmern. In den darauf folgenden Jahren hatten wir unterschiedliche Schlafgelegenheiten, so übernachteten wir auch mal in der Sauna.
Wo auch immer der Übernachtungsplatz war, Frank und Christine haben sich immer sehr gut um einen gekümmert. Was für eine Arbeit das alles war, können wir uns nur im entferntesten denken.

Für den Heads Up Freiburg ist Hesselbach auch ein Turnier das vielen Spielern gezeigt hat, wie toll Turniere sein können. Nicht selten kontaktierte Frank uns noch am Freitagabend vor dem Turnier und fragte ob einer von uns Lust hätte mitzuspielen. Wenn es eine kurzfristige Absage gab, hatten wir immer die Möglichkeit kurzfristig einen unserer Vereinsmitglieder mitzubringen. Ein weiteres Beispiel für die Offenheit und Herzlichkeit.

Als Andenken an diese schönen sieben Jahre und an das Vorbild für die HDC haben wir uns überlegt, dass die Bahn 18 in Heuweiler bei der HDC einen neuen Namen erhält. Wir taufen diese Bahn "Tribute to Hesselbach". Denn ohne Hesselbach gäbe es die Heuweilermer Dorf Challenge in dieser Form nicht.

Auf keinem Turnier haben wir uns so wohl gefühlt wie in Hesselbach.

Zum Abschluss möchte ich daher noch einmal Frank und Christine für die aufopferungsvollen Turnierwochenenden, oder wohl eher Wochen aus ganzem Herzen danken. Wir wäre in jedem Jahr ganz sicher wieder gekommen.


Nachtrag: Auch wenn die sportlichen Leistungen an diesem Wochenende an Wichtigkeit verloren haben, so soll Gordians 11. Platz doch gewürdigt werden. Von der Platzierung her, ist das die beste die er in Hesselbach erringen konnte. Dominik Stampfer hat die Kuh, nach seinem Sieg bereits im letzten Jahr, verteidigt und darf ihr nun wohl einen Namen geben.

Weitere Ergebnisse hier: http://www.pdga.com/tour/event/24582