Ein jedes Jahr wieder geht es bei der Vereinsmeisterschaft des Heads Up Freiburg darum, ob es jemand schafft Gordian über 45 Bahnen zu besiegen. Denn man hat es bei den 3. Heuweilermer Dorf Challenge gesehen, dass Gordian noch immer als bester Freiburger Spieler anzusehen ist. Doch die Vereinsmeisterschaft findet nicht auf dem Kurs in Heuweiler, mit seinen langen und teilweise steilen Waldbahnen statt. In Freiburg im Waldseilgarten gibt es zwar auch viel Wald, nur sind die Bahnen hier deutlich kürzer und haben vor allem keinerlei Höhenunterschiede.

Nachdem es Lucas im letzten Jahr zum ersten Mal gelang, dass der Vereinsmeister nicht Gordian Döring hieß, wollten es ihm in diesem Jahr gleich 11 Spieler nachmachen. Zusammen mit Gordian ergab dies die bisher bestbesuchte Vereinsmeisterschaft in der Geschichte des Heads Up Freiburg. Es war aber nicht nur die Vereinsmeisterschaft mit den meisten Teilnehmern sondern auch die spannendste. Vor dem Finale hatten rein theoretisch noch drei Spieler eine Chance auf den Sieg. Lars führte mit 103 Würfen, danach kam Gordian mit einem Wurf Rückstand und Michi mit weiteren drei Würfen Rückstand auf Gordian. Doch starten wir bei Runde 1...

Oder doch eher zwei Tage vor der Vereinsmeisterschaft. Denn zwei Tage zuvor wurde ohne unser Wissen der Kurs im Waldseilgarten auf zwei Bahnen relativ grundlegend verändert. Bahn vier erfuhr eine Radikalrasur und war nun eine Bahn ohne Hindernisse. Zumindest solange man geradeaus werfen konnte. Überraschenderweise stellten sich dadurch nicht eine Menge Birdies ein und doch wurde sie im Durchschnitt besser gespielt als im Jahr zuvor. Auch Bahn 10 und Bahn 17 waren nun einfacher, doch dies sollte sich nicht in bessere Scores umwandeln. Der Rest des Kurses war glücklicherweise gleich geblieben.

Mit 12 Teilnehmern haben bei den Vereinsmeisterschaften 2013 nur vier Vereinsmitglieder gefehlt. Dies ist eindeutig der beste Turn-out seit bestehen des Vereins und man konnte bzw. musste mit drei Flights in das Turnier starten. Gespielt wurden zwei Runden auf dem Standard Waldseilgarten Kurs und für die besten fünf noch ein Finale auf zusätzlichen Bahnen. Die Finalteilnehmer spielten somit 27 unterschiedliche Bahnen auf dem kleinen Gelände des Waldseilgartens. Zu Beginn des Turniers war es schwierig sich auf einen Favoriten festzulegen, der nicht Gordian hieß. Es war schlicht und einfach nicht absehbar wer gut spielen wird, da viele bereits gezeigt hatten wie gut man auf diesem Kurs spielen kann.

Gleich Bahn 1 gab bereits einen Vorgeschmack auf das was kommen sollte, denn Lars spielte als einziger in beiden Runden einen Birdie auf dieser Bahn. Bahn zwei und drei sind ja bekanntlich eigentlich Birdiemuss Bahnen, zumindest solange man das Mando nicht verfehlt. Und so sollte es auch kommen, dass nur Jon sich mit einer 5 begnügen musste. "Wenn man sowohl das Mando verfehlt und dann auch noch den Putt nicht reinmacht, hat man nix besseres verdient", so meinte er in der Mittagspause. Bahn 3 ist wohl die leichteste Bahn auf dem ganzen Kurs, denn mit einem Durchschnitt von 2,67 und 2,42 Würfen benötigten alle Spieler zusammen in beiden Runden hier am wenigsten Würfe.

Lars zeigte auch auf den nächsten Bahnen, dass er in diesem Jahr einen Angriff starten will. Denn bis zu Bahn 10 konnte er auf Bogies verzichten und spielte dafür eine Reihe von Birdies. Bereits hier lag er zwei Würfe in Führung und ließ sich auch durch die vier auf Bahn 10 nicht aus der Ruhe bringen. Etwas unerwartet hieß sein direkter Verfolger allerdings nicht Gordian, sondern Michi. Denn auch Michi zeigte ein sehr konstantes Spiel und leistete sich ebenfalls nur einen Bogie auf Bahn 7. Gordian musste sich bereits auf Bahn sechs mit einer vier begnügen und vielleicht kostete ihn das auch etwas die Konzentration. Denn auf Bahn 13 musste er wohl die Kurve verpasst haben, warf geradeaus ins OB und benötigte daher fünf Würfe. Seine zwei Birdies danach waren dann nur noch eine kosmetische Veränderung. Kosmetische Aktionen betrieb auch Thomas durchgehend. So spielte er zwar fünf Birdies, doch gleich er diese leider auch mit fünf Bogies aus.

In der Mittagspause führte Lars somit mit 50 Würfen das Feld vor Michi mit zwei Würfen Vorsprung an. Gordian reihte sich erst auf Platz drei ein und teilte sich diesen mit 55 Würfen noch mit Thomas. Um den Finaleinzug kämpften noch Gildo, Daniel und Jon (jeweils 57), hatten sich aber im Kampf um den Sieg der Vereinsmeisterschaft eigentlich bereits verabschiedet. Eine Hoffnung auf eine Finalteilnahme konnten sich mit 59 Würfen auch noch Georg und  Alex machen, denn zwei Würfe Rückstand könnte man schon aufholen.

In Runde zwei wurden die Flights natürlich nach Score aufgeteilt. Somit konnte man direkt sehen wie sich der Kampf an der Spitze entwickelt. Nach den ersten drei Bahnen hatte Gordian bereits zwei Würfe auf Michi und einen Wurf auf Lars aufgeholt. Auf Bahn 5 stellte Lars allerdings den alten Abstand durch einen Birdie wieder her, der Rest des Leading Flights spielte Par. Spannend wurde es dann auf den Bahnen sieben bis neun. Michi schaffte drei Birdies in Folge und kam so wieder bis auf ein paar Würfe an Lars ran. Auch Gordian spielte auf diesen Bahnen zwei Birdies und konnte somit einen Wurf auf Lars gewinnen. Die Bahnen 10 bis 15 erhöhten die Spannung noch weiter, denn Lars erlaubte sich drei Bogies während Gordian souverän durchspielte und sogar zwei Birdies spielen konnte. Der Vorsprung von fünf Würfen den Lars auf Gordian hatte, war nun weg. Leider spielte auch Michi ein paar Bogies und dadurch vergrößerte sich sein Rückstand auf das Führungsduo auf drei Würfe. Ein Birdie auf Bahn 18 bescherte Lars dann vor Ende der zweiten Runde wieder die alleinige Führung mit einem Wurf Vorsprung. Thomas spielte sein munteres Auf- und Abspielchen weiter und verabschiedete sich somit von den Spitzenplätzen.

Vor dem Finale konnte Lars seine Führung aus Runde 1 mit 103 Würfen gerade noch behaupten denn Gordian lag mit 104 Würfen nur einen Wurf dahinter. Er schaffte es mit einer 49er Runde vier Würfe aufzuholen und dadurch wurde es richtig knapp. Mit 107 Würfen und vier Würfen Rückstand hatte Michi nur noch eine geringe Chance auf den Turniersieg, denn vier Würfe auf neun Bahnen aufzuholen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Beim Kampf um den letzten Finalplatz setzte sich Gildo mit einer 54er Runde durch und war nun gleichauf mit Thomas. Zu erwähnen gibt es auch noch die 53er Runde von Johannes, der dadurch an drei Spielern vorbei zog und auf dem siebten Platz landete.

Im Finale wurden andere Bahnen gespielt, die sehr abwechslungsreich sind und daher mal leichter und mal schwerer anmuten. Bahn eins brachte dann auch gleich einen Aha Moment. Denn Lars startete das Finale mit einem Drive der den Korb berührte und einem Legeputt zum Birdie. Gordian hingegen benötigte vier Würfe um die Bahn abzuschließen und somit hatte Lars wieder einen Vorsprung von drei Würfen. Die ersten dachten wohl schon "das Ding ist gelaufen" und Lars sei Vereinsmeister. Doch ganz so schnell sollte man noch keine Schlüsse ziehen. Bahn 2 brachte keine größeren Veränderungen in der Spitze, da sowohl Lars als auch Gordian beide einen Birdie spielten. Auch der Kampf um die hinteren Plätze wurde erst ab Bahn 4 spannend, nur Michi spielte souverän durch und verteidigte ohne Probleme seinen dritten Platz. Ein Angrif nach vorne gelang ihm allerdings auch nicht. Auf der dritten Bahn konnte Lars seinen Vorsprung sogar nocheinmal um einen Wurf auf vier Würfe ausbauen. Doch die Bahnen vier und fünf sollten das Rennen wieder öffnen. Denn Gordian spielte zwei Birdies während Lars sich mit einem Par und einem Bogie begnügen musste. Sein Vorsprung war also wieder auf einen Wurf geschmolzen. Diesen einen Wurf musste er dann auch noch nach einem Bogie auf Bahn 6 davonhuschen sehen, während Gordian  Par spielte. Nun hatte Gordian es also nach 42 Bahnen geschafft, seinen Rückstand aus der ersten Runde aufzuholen. Sein Birdie auf der siebten Bahn brachte allerdings keine Änderung, denn auch Lars spielte einen und auch die letzten beiden Bahnen sollten bei Ihnen Wurfgleich ablaufen.

Am Ende des Finales stand also ein Stechen um den Titel des Vereinsmeisters. Nur der TD Jon wollte das nicht so recht wahr haben und verwirrte alle mit seinen Rechenkünsten. Er war sich sicher Gordian hätte es geschafft. Zum Glück wurde alles aufgeschrieben und festgestellt, dass auch ein TD sich einmal irren kann.

Das Stechen fand dann wiederum auf dem eigentlichen Kurs statt und das ohne ein CTP, aber mit Sudden Death. Sollten beide Spieler also keine Fehler machen, hätte man so lange weiter gespielt bis der erste Fehler passierte. So kam es allerdings nicht. Auf Grund des besseren Finales startete Gordian und ließ seine Scheibe wohl zu früh los. Denn diese zischte nach links in die Bäume. Lars hingegen legte seinen Drive bis auf 7 Meter an den Korb. Gordian spielte seinen Approach dann zwar souverän an den Korb, doch Lars machte sich mit dem getroffenen Putt zum Vereinskönig.

Lars gewinnt also nach den spannendsten Vereinsmeisterschaften bisher, die Vereinsmeisterschaft 2013 und krönt sich zum Vereinskönig. Ein Jahr lang darf er nun den kleinen Korb als Vereinspokal sein Eigen nennen. Zumindest zurück in der Heads Up Basis ist der Pokal, nach einem Abstecher nach Innsbruck im letzten Jahr, nun wieder.

Für die Statistiker unter euch, gibt es hier noch ein PDF mit den Hole-by-Hole Ergebnissen der Jahre 2013 und 2012.